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Montag, 29. Februar 2016

Adieu Irrenanstalt. Oder: Bonjour, neuer Lebensabschnitt.

Schon irgendwie auch ein komisches Gefühl... All seine Sachen zusammen zu packen, den PC ein letztes Mal herunter zu fahren und den Stuhl ein letztes Mal an den Schreibtisch zu stellen. Ein letzter Blick in die Ablage ob auch wirklich alles erledigt und übergeben ist. Und schließlich, ein letztes Mal die Tür hinter sich zu zu ziehen.

Natürlich ein letztes Mal auf Zeit. Aber wie lange die Zeit ohne Irrenanstalt wird weiß ich eben heute noch nicht.

Knapp 11 Jahre sind eine lange Zeit. Und auch wenn längst nicht alles prima war dort, gewöhnt war ich es doch. Und Gewohnheiten (erstmal) aufzugeben ist halt immer auch komisch.

Hauptsächlich aber ist es eines: Der absolute Oberhammer. Die Vorfreude auf das was kommt ist überwältigend. Schier atemberaubend. Und nach wie vor unvorstellbar. Nurmehr knapp 9 Wochen, dann ist Knirpsi da. Vielleicht ein bisschen eher, vielleicht ein bisschen später.

Unfuckingfassbar. Wirklich.

Samstag, 27. Februar 2016

Alltagsanekdote # 2

"Isch des a Franzoos?"

...

Wenn Sie die Rasse meinen ja. Ansonsten ist es eher ein Hund ;)

Donnerstag, 25. Februar 2016

Tränen eines starken Mannes

Mein Papa ist ein starker Mann. Groß wie ein Bär, hart im Nehmen, keiner der Gefühle zeigt oder gut mit ihnen umgehen kann. Er vertritt definitiv den Standpunkt "Männer weinen nicht." Punkt. Er wurde so erzogen. Und so wurden auch wir erzogen, egal ob nun Junge oder Mädchen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Bisher habe ich ihn exakt zwei Mal weinen sehen. Das erste Mal, als sein Vater starb. Und das zweite Mal dann beim Tod seiner Mutter. Und selbst da waren es stumme Tränen, eine oder zwei. Die meisten weinte er wohl für sich alleine.

Und jetzt habe ich ihn das dritte Mal weinen sehen. Sein bester und einer seiner längsten Freunde ist gestorben.
Seit seine Nieren vor Jahren den Dienst einstellten kämpfte er quasi täglich um sein Leben. Regelmäßige Dialysen. Regelmäßige Arztbesuche. Alles was eben dazu gehört wenn man ohne funktionstüchtige Nieren lebt. Und er hat es gut gemeistert. Immer.
Er lies sich nicht unterkriegen. Fuhr trotzdem gerne und regelmäßig in den Urlaub, auch wenn er die Hotels nach den Krankenhäusern bzw. Dialysestationen in der Nähe aussuchen musste.

Und jetzt? Jetzt versagte wohl sein Herz. Einfach so. Im Urlaub. Seine Frau musste zusehen und konnte nichts, aber auch gar nichts mehr tun.

Das Leben ist ungerecht. Aber das wissen wir ja inzwischen.

Die Nachricht vom Tod seines Freundes hat meinen Papa hart getroffen. Bald stünde der jährliche Urlaub der beiden vor Ostern an. Quasi schon Tradition, seit vielen Jahren. Eine Tradition, die dieses Jahr abrupt endet.

Ich finde es einfach nur schrecklich. Und grausam. Dass er gestorben ist. Einfach so. Dass seine Frau zusehen musste und nichts tun konnte. Dass er seine ganzen Pläne und Ideen die er für die Zukunft hatte nicht mehr umsetzen kann. Dass er seine so sehr geliebten Enkel nicht mehr aufwachsen sieht. Dass er nicht mehr da ist.

Und ich finde es auch schrecklich, meinen Papa so leiden zu sehen. Diesen immer starken Mann auf einmal wieder so schwach zu sehen. Schwach. Und dadurch erst wirklich stark.

Freitag, 19. Februar 2016

Alltagsanekdote # 1

Ruft ein Kunde an und fragt, ob im Mineralwasser neuerdings Alkohol enthalten sei...

Ja ne, is klar!


Montag, 15. Februar 2016

Die letzten Tage...

... Irrenanstalt.

Jaa, bis zum Mutterschutz ist es noch etwas hin. Aber dank einem stolzen Resturlaubs-Budget von 22 Tagen arbeite ich nun noch exakt bis 26. Februar.

Chacka!

Die letzte Zeit in der Irrenanstalt war echt ok. Die Chef's und Kolleginnen (vor allem eine...) mussten zwar erst mal checken, dass man in 4 Stunden nicht mehr so viel wegarbeiten kann wie in 8 aber sie haben es gelernt. Mitunter bestimmt auch deshalb, weil ich gelernt habe Aufgaben auch einfach mal liegen zu lassen. Weil ich eben auch erstmal einsehen musste, dass ich in 4 Stunden nicht mehr so viel hinbekomme wie in 8.

Um ehrlich zu sein bin ich inzwischen auch aus einem weiteren Grund froh, wenn ich bald nicht mehr arbeiten gehen muss. Auf Grund der teilweise sehr starken Beckenschmerzen (zu 98% nur auf der rechten Seite, strahlt dann bis ins Bein runter, kennt das zufällig jemand von euch??) kann ich nicht länger wie 4 Stunden am Stück schlafen. Entsprechend k.o. bin ich, das schlaucht doch ganz schön. Klar sind die 4 Stunden Büro immer gegangen. Aber jetzt freue ich mich einfach darauf, vormittags nochmal 1 oder 2 Stündchen schlafen zu können. Und ggf. nachmittags gleich nochmal. Womit wir wieder beim Tagesschlaf-Pensum von Beginn der Schwangerschaft wären...

Irgendwie ist es schon komisch, nun definitiv die ganzen Aufgaben abzugeben, die Mappen durchzuschauen und nochmals zu überprüfen, ob ich auch wirklich alles an meine Kolleginnen weiter gegeben habe. Ja, es fühlt sich komisch an. Ungewohnt. Aber ganz sicher nicht schlecht.

Während sich die Zeit in der Irrenanstalt langsam dem (zwischenzeitlichen) Ende zuneigt geht die Studiums-Zeit diese Woche nach zwei Wochen Ferien endlich weiter - bis zu den nächsten Ferien ab Mitte März... Und dann bin ich gespannt, ob der Unterricht im April mit mir oder ohne mich weiter geht. Gehen möchte ich auf jeden Fall solange es geht und es mir gut geht. Wenn es so bleibt wie jetzt bin ich also im April auf jeden Fall noch dabei.

Langweilig wird es mir bestimmt so oder so nicht werden. Im März beginnt mein Geburtsvorbereitungskurs, meine Hebamme kommt das erste Mal vorbei und auch sonst freue ich mich einfach auf jede Menge Zeit zu Hause. Zeit für schöne Dinge. Zeit für Kaffee-Dates. Zeit für Nickerchen. Zeit für den Göttergatten. Zeit für den Hundemann. Und Zeit für mich. Herrlich 

Donnerstag, 11. Februar 2016

Wie? Wie viel? Und ab wann?

Mädels (und Jungs?!) ich mache mir grade mal wieder ein paar winzige Gedanken. Gedänkchen quasi. Und zwar, was das Danach betrifft. Wie es weiter geht wenn Knirpsi da und mein Mutterschutz zu Ende ist.

Bleibe ich ein Jahr komplett zu Hause? Und gehe dann Teilzeit wieder arbeiten? Bleibe ich zwei Jahre zu Hause? Und gehe während diesen zwei Jahren auf 450 €-Basis arbeiten?

Am allerliebsten würde ich zwei Jahre komplett zu Hause bleiben. Ohne einen Tag die Woche arbeiten zu gehen. Aber hier sind der Göttergatte und ich uns inzwischen (mehr oder weniger) einig. Geht nicht. Leider. Wobei... Ich sehe seine Gründe und akzeptiere sie. Aber so ganz einsehen tu ich sie noch nicht. Vielleicht will ich auch einfach nicht, weil dies meine Lieblings-Option wäre. Stur und so, ihr erinnert euch vielleicht.

Ein Jahr zu Hause und dann Teilzeit war zuerst mein "Favorit". Aber dann guckte ich mir die Würmchen an und fand sie mit einem Jahr schon noch echt mini. Für mich persönlich schließlich zu mini als dass ich mir vorstellen könnte, Knirpsi fremdbetreuen zu lassen.

Also: Zwei Jahre Elternzeit. Und in diesen zwei Jahren auf geringfügiger Basis arbeiten. Das wäre hier in der Irrenanstalt entweder ein Tag / Woche oder zwei halbe. Zwei halbe fände ich gar nicht so schlecht. Wobei ein ganzer Tag auch seine Vorteile hätte. Vor allem bei einer einfachen Fahrstrecke von 27 km...
An diesem Tag - oder eben an diesen zwei halben Tagen - würde meine Mutter Knirpsi hüten. Damit könnte ich gut leben. Einerseits. Andererseits graut es mir davor, mein Baby mit 8 Wochen morgens in aller Herrgottsfrühe wecken zu müssen, zur Oma zu bringen und arbeiten zu gehen. Für diese Variante wiederum spricht für mich ganz klar: Ich bin von sieben Tagen die Woche sechs bei meinem Kind. Und das zwei Jahre lang.

Stelle ich mich an? Vermutlich. Manche haben gar keine andere Wahl, als ihr Kind mit 8 Wochen in Fremdbetreuung zu geben und Vollzeit arbeiten zu gehen. Aber ich habe eben das Glück, die Wahl zu haben. Und ganz egoistisch gesagt: Ich habe lange genug für unser Kind gekämpft, da möchte ich jetzt verdammt nochmal auch was von ihm haben.

Vielleicht wäre es für den Göttergatten ja eine Option, erstmal zu gucken wie und ob es nicht eben doch geht. Dass ich zwei Jahre Elternzeit nehme und komplett zu Hause bin. Und wenn wir sehen dass es wirklich nicht geht wäre ruck zuck eine 450 €-Stelle da. In der Irrenanstalt. Da bin ich ziemlich sicher.

Wie habt ihr das gemacht? Wie wollt ihr das machen? Und, falls ihr mir das verraten möchtet, wieso?

Montag, 1. Februar 2016

Nachtflugtier.

Oder: UHU.

Ich weiß, blödes Wortspiel. Sorry.

Ist das zu fassen? Wenn ich beispielsweise auf den Ticker rechts gucke denke ich mir der muss sich verzählt haben. Verrechnet. Komplett vertan. Keine 100 Tage mehr dann sind wir hier zu dritt. Dann ist unser Sohn da und unser Leben wird von Grund auf anders werden.

Dass ich überhaupt schwanger bin... Noch immer vergeht kein Tag an dem ich nicht denke "Krass!! Einfach nur krass." Ich staune über die teils wilden Bewegungen in meinem Bauch. Wie er sich ausbeult und wackelt. Wie unser Sohn tritt und boxt und sich so beschwert, wenn ich für ihn unbequem sitze oder liege. Oder wie er das CTG mal so gar nicht leiden kann und immer wieder kräftig gegen die Dinger auf seinem Einzimmerappartement tritt. Oft so doll, dass das Gerät seine Herztöne nicht mehr aufzeichnet. Kleiner Rabauke... Ich bin so verliebt, es ist der Hammer.

Dem Nestbautrieb bin ich phasenweise komplett erlegen. In eben so einer Phase denke ich, ich muss jetzt sofort alles fertig und erledigt und da haben. Weil echt keine Zeit mehr und nicht mehr lange und überhaupt und so. Deswegen habe ich das Meiste an Babykleidung schon da, einen Großteil auch schon einige Wochen. An sonstiger Ausstattung wie Mullwindeln, Flaschen, Schnullern etc. pp hapert es noch. Aber: Aktuell befinde ich mich wieder in der "Wir haben ja noch Zeit-Phase". Und die haben wir ja auch tatsächlich. Also Zeit. Zumindest bis zum nächsten Nestbau-Schub meinerseits...

Am 26.01. hatten wir wieder Vorsorge-Termin. CTG unauffällig (zumindest was die Wehen betrifft, seine Herzaktivität konnte aus o.g. Gründen nur punktuell aufgezeichnet werden, aber auch die war top) und auch der Zuckertest unauffällig. Letzteren fand ich übrigens gar nicht schlimm oder eklig, ein wenig süß halt. Aber wie sagte die Arzthelferin so nett: Ist eben purer in Wasser aufgelöster Zucker. Und genau so schmeckt es auch.
Was meiner Gyn nicht so gefallen hat sind die Unterleibsschmerzen, die ich einfach nicht ganz los werde. Meist fangen sie gegen Mittag an und werden dann erst abends auf dem Sofa liegend wieder besser. Deswegen stellte sie mir ein Teilzeit-Beschäftigungsverbot aus. Ich darf nun nicht mehr als 4 Stunden / Tag arbeiten. Ich finde, das ist ein prima Kompromiss. Erstaunt war ich allerdings doch etwas, dass sie das nun komplett von sich aus aus dem Ärmel "gezaubert" hat. Aber froh bin ich allemal.

Und glücklich. Glücklich bin ich auch. So sehr, dass ich manchmal wünschte man könnte einen Teil davon einfrieren und verschenken. Oder für schlechte Zeiten aufbewahren.

Es ist einfach nur verdammt krass. Krass schön.